Beschneidung: Künast weist Antisemitismus-Vorwurf zurück
In der Debatte über religiös motivierte Beschneidungen hat die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast, Vorwürfe der früheren Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, zurückgewiesen.
Es sei "problematisch", wenn Knobloch "hinter allen Argumenten unterschiedslos Antisemitismus wittert", sagte Künast dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". "Man darf sich aus Sorge um Kinder durchaus kritisch über religiöse Beschneidungen äußern, ohne einen antisemitischen Hintergrund unterstellt zu bekommen", sagte Künast weiter: "Das weise ich ausdrücklich zurück." Knobloch hatte Ende September in einem Zeitungsbeitrag geschrieben: "Besserwisser schwadronieren beim Thema Beschneidung ungehemmt über 'Kinderquälerei' und 'Traumata'." Damit werde nur erreicht, dass die verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage gestellt werde.