Hamburg (epd). Der World Wide Fund for Nature (WWF) warnt vor katastrophalen Umweltschäden durch einen möglichen Start des Tiefseebergbaus und fordert einen Aufschub. „Gesunde Meere sind unsere Lebensversicherung. Die Staatengemeinschaft darf den Schutz der noch weitestgehend unberührten Tiefsee nicht verspielen“, erklärte WWF-Meeresschutzexperte Tim Packeiser am Mittwoch in Hamburg zum Tag der Ozeane (8. Juni).
Auf der Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) im Juli soll darüber entschieden werden, wie mit einem potenziellen Antrag auf den Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee umgegangen wird, wie der WWF weiter mitteilte. Bislang lägen jedoch noch keine wissenschaftlich-fundierten Belege dafür vor, dass ein Abbau von mineralischen Ressourcen in der Tiefsee ohne Schäden für die Meeresumwelt durchgeführt werden kann.
Mit dem Abkommen zum Schutz der Hohen See und dem Weltnaturabkommen habe sich die internationale Staatengemeinschaft in den vergangenen Monaten Meilensteine zum Schutz von Lebensgrundlagen erarbeitet, sagte Packeiser. Eine Tiefseebergbau-Genehmigung würde diese untergraben, kritisierte er.