Osnabrück (epd). Der im März zurückgetretene katholische Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück ist am Sonntag mit einem Gottesdienst im Dom St. Petrus offiziell aus seinem Amt verabschiedet worden. An der Feier nahmen nach Angaben des Bistums rund 800 Gäste teil. Bode hatte mit seinem Rücktritt unter anderem die Konsequenzen aus Vorwürfen gegen ihn im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gezogen. Der 72-Jährige nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum.
In seiner Predigt blickte Bode auf seine 27-jährige Amtszeit als Diözesanbischof zurück und bat um Vergebung für alle „Fehler, Nachlässigkeiten, Unentschiedenheiten und blinden Flecken“, die Menschen geschadet und sie verletzt hätten. „Besonders im Blick auf sexualisierte Gewalt habe ich mich leider mehr den Tätern als den Betroffenen zugewandt“, sagte er laut Redemanuskript.
Gegen alle scheinbar einfachen Lösungen habe er immer versucht, den Idealen von Glauben, Hoffen und Lieben zu entsprechen. „Dass mir das nur bruchstückhaft und unvollkommen gelungen ist, ist ein großer Schatten über meinem Weg“, sagte der Bischof. Trotz aller offenkundigen Fehler sei er dennoch dankbar für seine Jahre im Bischofsamt.
Bode galt als Reformer unter den deutschen katholischen Bischöfen. Er zählte zum Präsidium des Reformprozesses „Synodaler Weg“. Noch kurz vor seinem Rücktritt hatte er die Möglichkeit von Segensfeiern für homosexuelle oder wiederverheiratete Paare im Bistum auf den Weg gebracht.
Seit 2017 war Bode auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Mit seinem Rücktritt endete die Amtszeit des dienstältesten amtierenden Bischofs in Deutschland. Bode wurde 1991 zunächst Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Seit 1995 leitete er das Bistum Osnabrück, das sich von der Nordseeküste über Ostfriesland, das Emsland und das Osnabrücker Land bis nach Bremen erstreckt. In dem Gebiet leben rund 532.000 katholische Christen.
Papst Franziskus hatte Bodes Rücktrittsgesuch zum 25. März angenommen. Seitdem leitet Weihbischof Johannes Wübbe als Diözesanadministrator das Bistum.