Hamburg (epd). Laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) besitzt derzeit fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland einen Organspendeausweis (49 Prozent). Damit stieg deren Zahl gegenüber 2021 (41 Prozent) deutlich an, wie die Krankenkasse am Donnerstag zum Tag der Organspende am 3. Juni in Hamburg mitteilte. Von den befragten Personen mit ausgefülltem Ausweis gaben 92 Prozent an, nach ihrem Tod Organe spenden zu wollen (2021: 94 Prozent).
„Dass immer mehr Menschen diesen Ausweis mit sich tragen, ist vor allem für diejenigen, die auf eine lebensrettende Spende angewiesen sind, ein gutes Zeichen“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas. Auch Angehörige, die ohne das Vorliegen eines Ausweises die Entscheidung über die Organspende einer nahestehenden Person fällen müssten, könnten in dieser schwierigen Situation entlastet werden.
Laut Stiftung Eurotransplant stehen deutschlandweit gut 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende, davon sind 187 unter 18 Jahren alt (Stand 1. Januar 2023). Die meisten Patientinnen und Patienten hoffen auf eine Niere (rund 6.700).
Die Zahl der Transplantationen ist hierzulande rückläufig: 2022 wurden laut Eurotransplant 3.624 Organe eingepflanzt, 2021 waren es noch 3.789. Dabei ist die Spendebereitschaft in Deutschland nach wie vor groß: Laut Umfrage der TK sind rund acht von zehn Personen (76 Prozent) grundsätzlich dazu bereit, Organe nach ihrem Tod zu spenden (2021: 73 Prozent).
61 Prozent derjenigen, die keinen Organspendeausweis besitzen, würden dennoch „bestimmt“ beziehungsweise „wahrscheinlich“ ein Organ spenden. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der TK im Dezember 2021 1.000 Personen und im April 2023 1.400 Personen telefonisch zum Thema Organspende befragt.