Erfurt (epd). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, sieht keine Notwendigkeit für eine kirchliche Gebietsreform in Südwestthüringen. Der Kirchenkreis Schmalkalden habe seine Entscheidung zur Rückkehr nach Kurhessen-Waldeck vor 30 Jahren getroffen, sagte die Leitende Geistliche am Freitag in Erfurt. Sie kenne keine Wünsche der dort lebenden 15.000 Gemeindemitglieder in Thüringen, sich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) anzuschließen.
Offen zeigte sich Hofmann gegenüber einer solchen Debatte, wenn es sie irgendwann einmal geben solle. „Das entscheidet nicht die Landesbischöfin, sondern das entscheiden die Gemeinden selbst“, sagte sie. Solange es diese Struktur gebe, sollte dies als Gelegenheit zur Begegnung genutzt werden.
Der Kirchenkreis Schmalkalden ist eine Exklave der kurhessischen Landeskirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die Verbundenheit zu Hessen hat dabei historische Gründe. Das Gebiet des Kirchenkreises entspricht der damaligen Herrschaft Schmalkalden. Die Verwaltungseinheit gehörte seit 1360 zur Landgrafschaft Hessen. Erst 1944 wurde der Landkreis Schmalkalden dem Land Thüringen zugeordnet. Im Zuge der innerdeutschen Teilung wechselte dann auch 1951 der Kirchenkreis Schmalkalden zur Thüringer Landeskirche.