Bochum, Villingen-Schwenningen (epd). Rund 200 Fachleute aus der Sozialen Arbeit haben sich mit den Klimaaktivisten der Bewegung „Letzte Generation“ solidarisiert. Man positioniere sich „gegen die Kriminalisierungsversuche aus der Politik“ und fordere eine „konsequente und sozialgerechte Klimapolitik“, erklärten die Verfasserinnen und Verfasser eines Solidaritätsbriefes am Montag. Für die Erklärung haben sich demnach Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeitende und Praktiker der Sozialarbeit zusammengefunden.
Die negativen Folgen der Klimakrise träfen vor allem Menschen, die ohnehin stark benachteiligt seien und am wenigsten zu deren Entstehen beigetragen hätten, hieß es weiter. In Deutschland werde jedoch kaum über die „unzureichende Klimapolitik“ und ihre Auswirkungen debattiert - stattdessen würden Klimaaktivisten und -aktivistinnen auf der Straße von Autofahrern getreten, vor Gericht verurteilt und von Politikern als „kriminell“ und „terroristisch“ diskreditiert.
Hinter dem Schreiben steht den Angaben zufolge die Fachgruppe „Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Deren Sprecherin Barbara Schramkowski sagte, Klima- und Umweltschutz dürfe nicht länger einem permanenten Wirtschaftswachstum untergeordnet werden. Soziale und ökologische Belange müssten oberste Priorität haben, so die Professorin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen Schwenningen.
Der Erklärung haben laut der Mitteilung 197 Experten aus der Sozialarbeit unterzeichnet. Verfasser sind neben Schramkowski der Soziologieprofessor Dieter Kulke von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und der Sozialarbeiter Jonas Einck, der an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Sozialmanagement studiert.