Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan zu ihrem 80. Geburtstag am Montag (22. Mai) als „überzeugende und unbestechliche Mahnerin für Demokratie und Freiheit“ gewürdigt. Die frühere Präsidentin der Viadrina-Universität in Frankfurt an der Oder verkörpere eine Haltung, die „ihre Quellen im christlichen Menschenbild und in einem tief verwurzelten bürgerschaftlichen Ethos“ habe, erklärte Steinmeier am Freitag in Berlin.
Mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit und ihrem Eintreten für Solidarität und Mitmenschlichkeit ermutige Schwan dazu, Freiheit und Demokratie zu leben. Auch als Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission kämpfe Schwan „klug, leidenschaftlich, unerschrocken und fair“ für ihre Überzeugungen, schrieb Steinmeier weiter.
Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte, er sei froh, dass sich die Politologin für die Förderung der Demokratie einsetze und „als kritische wie konstruktive Stimme in die gesellschaftlichen Debatten“ einbringe. Mit ihrem Engagement habe sie für Brandenburg viel geleistet und auch in Polen „hochverdient viel Respekt und Wertschätzung erworben“.
Die gebürtige Berlinerin Gesine Schwan war von 1977 bis 1999 Professorin an der Freien Universität Berlin und von 1999 bis 2008 Präsidentin der Viadrina. Von 2005 bis 2009 war sie Polen-Koordinatorin der Bundesregierung. Seit 2014 leitet sie die SPD-Grundwertekommission. 2004 und 2009 kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin, 2019 gemeinsam mit Ralf Stegner für den Co-Vorsitz der SPD.