Braunschweig (epd). Anlässlich der diesjährigen Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis hat der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer LKW-Fahrern aus mehreren europäischen Ländern für ihre Arbeit gedankt und ihnen einen Reisesegen gespendet. Das Schicksal dieser Fahrer dürfe den Menschen in Deutschland nicht egal sein, sagte Wilmer am Mittwochabend bei einer Aktion an der Autobahn-Raststätte Zweidorfer Holz bei Braunschweig: „Wir leben von ihnen. Ohne sie könnten wir unseren Lebensstil nicht aufrechterhalten.“
Auch die Kirche sei gefordert, sich für diese Menschen einzusetzen, betonte Wilmer nach Angaben des Bistums Hildesheim. Zugleich forderte er eine gerechte Bezahlung für die Fahrerinnen und Fahrer: „Es kann nicht sein, dass schwere, anstrengende Arbeit mit schlechtem Lohn bezahlt wird.“ Mit Blick auf teils ausbeuterische Praktiken in der Branche sprach der Bischof von moderner Sklaverei.
Die überwiegende Zahl der Fahrerinnen und Fahrer, die an der Segensaktion an der Raststätte teilnahmen, stammte aus Osteuropa. Mitarbeitende des Bistums hatten sie spontan eingeladen und ihnen Taschen mit kleinen Geschenken als Dank für ihre Arbeit überreicht. Zudem gab es für alle Teilnehmenden Suppe und Getränke.
Die Arbeitsmigration aus Osteuropa steht zurzeit im Mittelpunkt der 31. Pfingstaktion des Hilfswerks Renovabis, die in diesem Jahr vom Bistum Hildesheim ausgerichtet wird. Sie läuft noch bis zum 28. Mai. Zu der Kampagne unter dem Motto „Sie fehlen. Immer. Irgendwo“ sind Gottesdienste, Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen mit Gästen aus Südosteuropa geplant.