Brüssel (epd). Der Rat der EU-Staaten hat am Dienstag ein Gesetz zur Bekämpfung der weltweiten Entwaldung verabschiedet. Wollen Unternehmen künftig Kaffee, Soja und andere Produkte einführen, müssen sie sicherstellen, dass diese nicht auf nach 2020 gerodeten Waldflächen angebaut wurden, wie der Rat in Brüssel mitteilte. Das EU-Parlament hat der Verordnung bereits zugestimmt. Sie tritt im Juni in Kraft.
Hintergrund ist, dass zwischen 1990 und 2020 weltweit Waldflächen abgeholzt wurden, die größer waren als die Fläche der gesamten EU. Dabei war der Verbrauch in der EU für rund zehn Prozent der Verluste verantwortlich. Die verbindlichen Sorgfaltspflichten gelten auch für eine Reihe von Folgeprodukten, etwa für Schokolade, Möbel und ausgewählte Produkte auf Palmölbasis in Kosmetika.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach von einem „Meilenstein zum weltweiten Schutz der Wälder“. Die neuen Regeln müssten aber auch entwicklungspolitisch flankiert werden. „Wir dürfen die Menschen in den Erzeugerländern mit der neuen Gesetzgebung nicht allein lassen. Darum unterstützen wir gerade Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dabei, ohne Entwaldung zu produzieren und das auch nachzuweisen“, erklärte sie.
Die Umweltschutzorganisation WWF erklärte, richtig umgesetzt habe das Gesetz die Chance, Naturzerstörung großflächig zu verhindern. Damit das gelingt, forderte der WWF eine deutliche Verstärkung der Kontrollbehörden wie etwa des Zolls.