Bonn (epd). Ein Bündnis von Friedens- und Entwicklungsorganisationen appelliert an die Bundesregierung, mehr Mittel für den Zivilen Friedensdienst bereitzustellen. Die zivile Konfliktbearbeitung benötige 1.000 zusätzliche Fachkräfte, 200 Millionen Euro Jahresbudget und einen jährlichen Mittelzuwachs von 20 Millionen Euro, erklärte das Konsortium Ziviler Friedensdienst am Montag in Bonn. Ziel sei es, politische und gesellschaftliche Spannungen zu deeskalieren und Konflikte gewaltfrei aus der Welt zu schaffen.
Der Zivile Friedensdienst stärke seine Partner vor Ort, die sich „häufig am Rande der Erschöpfung“ dafür einsetzten, dass Gewalt abnehme, sagte der Sprecher des Konsortiums, Alexander Mauz. Als Beispiele nannte er die Ukraine, Mali, Sudan und Myanmar. Die Partnerorganisationen schafften Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben „und damit für soziale, politische und wirtschaftliche Stabilität“, betonte Mauz.
Die Friedensorganisationen äußerten sich aus Anlass des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tages des friedlichen Zusammenlebens, der am Dienstag begangen wird. Der Staatenbund lade dazu ein, „sich auf eine Kultur des Friedens zurückzubesinnen“ und Anstrengungen zur Beendigung von Krieg und Gewalt zu unternehmen, erklärte das Konsortium.
Der Zivile Friedensdienst ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Durchgeführt wird der vom Bundesentwicklungsministerium finanzierte Dienst von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen. Aktuell arbeiten den Angaben zufolge rund 380 internationale Fachkräfte in 45 Ländern. Das Budget für 2023 liegt demnach bei 60 Millionen Euro.