Düsseldorf (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe fordert eine deutliche finanzielle Entlastung für pflegende Angehörige. Die Ziele, die die Bundesregierung im Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) verfolge, seien „grundsätzlich begrüßenswert“, aber nicht ausreichend, erklärte die BAG Selbsthilfe am Donnerstag zum Tag der Pflege am Freitag. Das im Koalitionsvertrag angekündigte Entlastungsbudget dürfe „nicht unter den Tisch fallen“. Es wurde aus dem Gesetzentwurf für die Pflegereform gestrichen.
Das Entlastungsbudget sollte es pflegenden Familien leichter machen, Vertretungen zu organisieren. Mit vier Fünfteln wird die große Mehrheit der rund fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt.
Für Betroffene sei die Streichung aus dem Gesetzentwurf unverständlich, erklärte Bundesgeschäftsführer Martin Danner. Es könne eine spürbare Entlastung für Betroffene bringen, weil es ihnen passgenauere Lösungen für ihre spezifische Situation vor Ort biete, betonte er. „Denn in vielen Fällen sind wünschenswerte Leistungen gar nicht vorhanden, für Alternativen darf das entsprechende Budget aber nicht verwendet werden.“
Ein finanziell gut ausgestattetes Entlastungsbudget könne etwa verhindern, dass pflegende Angehörige gesundheitliche Folgen durch permanente Überbelastung erleiden, weil sie etwa an Pflegediensten sparen müssen, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. In diesem Punkt müsse der Gesetzentwurf nachgebessert werden, forderte Danner. Mit der Pflegereform will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Pflegeversicherung durch Beitragserhöhungen kurzfristig stabilisieren.
Die BAG Selbsthilfe ist die Dachorganisation von 125 bundesweiten Selbsthilfeverbänden behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen.