Köln (epd). Trotz der kontroversen Debatten um eine Corona-Impfpflicht wächst in Deutschland die positive Einstellung zu Impfungen im Allgemeinen. Laut einer am Dienstag vorgelegten Studie stehen 83 Prozent der Bevölkerung bundesweit Impfungen „eher befürwortend“ oder „befürwortend“ gegenüber, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Dienstag in Köln anlässlich der Europäischen Impfwoche (23. bis 29. April) mitteilte. Vor zehn Jahren gaben lediglich 61 Prozent der Bevölkerung an, dass sie diese Form der Immunisierung befürworten.
„Die neuen Studiendaten zeigen eine allgemein hohe Impfakzeptanz und -bereitschaft in Deutschland. Der Langzeit-Trend der allgemeinen Impfbefürwortung hat sich auch über die Zeit der Corona-Pandemie hinweg fortgesetzt“, sagte der kommissarische Direktor der Bundeszentrale, Martin Dietrich. Drei Prozent der Befragten bekundeten in der jüngsten Erhebung eine „eher ablehnende“ oder „ablehnende“ Haltung gegenüber Impfungen.
Die 2022 durchgeführte Befragung mit dem Titel „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ belegt allerdings eine wachsende Skepsis zu Impfungen in Ostdeutschland. In den Erhebungsjahren 2012 bis 2020 standen Befragte in Ostdeutschland häufiger als Befragte in Westdeutschland Impfungen positiv gegenüber. 2021 sei dieser Anteil in Ost- und Westdeutschland mit 59 Prozent etwa gleich gewesen. In der aktuellen Umfrage gaben mit 57 Prozent erstmals mehr Befragte in Westdeutschland als in Ostdeutschland (51 Prozent) eine befürwortende Haltung gegenüber Impfungen an.
Für die Repräsentativbefragung wurden etwa 5.000 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 16 bis 85 Jahren zwischen Juli und August 2022 befragt. Die Bundeszentrale erhebt Daten zum Infektionsschutz seit 2012 regelmäßig bundesweit.