Essen, Berlin (epd). Das Recyceln von alten Windkraftanlagen ist laut Bundesumweltministerium noch nicht geklärt. „Für Faserverbundwerkstoffe gibt es derzeit noch keine optimal auf die Materialien angepassten Verwertungswege“, heißt es in einer schriftlichen Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Unionsfraktion, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Nach einem Forschungsbericht des Bundesumweltbundesamts stelle vor allem das Rotorblattrecycling mit ihren glas- und carbonfaserverstärkten Anlagenteilen ein Herausforderung dar, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn (Grüne). Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) darüber berichtet.
Das Umweltbundesamt hatte demnach in seiner Studie erklärt, dass in diesem Jahrzehnt mit bis zu 20.000 Tonnen pro Jahr an Faserverbundstoffen aus Windkraftanlagen gerechnet werde. Mit dem Ende der Lebensdauer von vielen Windenergieanlagen in den nächsten beiden Jahrzehnten würden auch viele Faserverbundwerkstoffe anfallen, für deren Verwertung es noch keine eindeutigen Vorgaben gebe. Das Umweltbundesamt empfahl für die Zukunft „technische Normen, nach welchen einerseits die Beschaffenheit von Rotorblättern für die spätere Demontage und das Recycling dokumentiert wird und welche andererseits produktspezifische Separations- und Verwertungsverfahren festschreiben“.
Laut Umweltbundesamt stehen für das Recycling der meisten Bestandteile von Windenergieanlagen ausreichende Kapazitäten und klare Verfahren zur Verfügung. Bei Rotorblattabfällen sei dies bislang noch nicht der Fall.
Die Opposition forderte rasche Lösungen für das Recycling von Windkraftanlagen. „Wir brauchen mehr Tempo und vor allem eine schnelle politische Umsetzung“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling den Funke-Zeitungen. Gramling warnte vor einer „Abfallflut“ und forderte Pilot-Projekte zur Abfallverwertung technologieoffen zu fördern.