Bangkok, Yangon (epd). In Myanmar will die Militärregierung eigenen Angaben zufolge 3.113 Gefangene begnadigen. Der Schritt erfolge aus humanitären Gründen, und „um den Menschen zum Neujahrsfest eine Freude zu machen“, sagte ein Sprecher des Militärs am Montag im Staatsfernsehen. Auch knapp 100 Ausländer sind unter den Menschen, die vorzeitig aus der Haft entlassen werden.
Ob und wie viele politische Gefangene freigelassen werden, ist bisher nicht bekannt. Die Begnadigungen zu den buddhistischen Feiertagen erfolgen nur wenige Tage nach einem schweren Luftangriff des Militärs auf eine Veranstaltung einer Widerstandsgruppe, bei dem mehr als 160 Menschen getötet wurden.
Die Militärjunta hat seit ihrer Machtübernahme im Februar 2021 Tausende von Oppositionelle und Demokratie-Aktivisten festgenommen und Proteste brutal niedergeschlagen. Nach Angaben der Hilfsorganisation für politische Gefangene AAPP wurden seither mehr als 3.200 Menschen getötet, über 17.000 sind inhaftiert.
Im November hatte das Militär anlässlich des Nationalfeiertages etwa 5.700 Häftlinge freigelassen, darunter der australische Ökonom Sean Turnell, ein früherer Berater der gestürzten Zivilregierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die ehemalige britische Botschafterin Vicky Bowman sowie der japanische Dokumentarfilmer Toru Kubota.