Berlin (epd). Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) möchte Atomkraftwerke wie den abgeschalteten Meiler Isar 2 in Landesverantwortung weiter betreiben. „Bayern fordert deshalb vom Bund eine eigene Länderzuständigkeit für den Weiterbetrieb der Kernkraft“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“ in Berlin. Solange die Krise nicht beendet und der Übergang zu den Erneuerbaren nicht gelungen sei, müsste man bis zum Ende des Jahrzehnts jede Form von Energie nutzen, hieß es weiter. „Bayern ist bereit, sich dieser Verantwortung zu stellen.“
In Deutschland sind die letzten drei Kraftwerke am späten Samstagabend vom Netz gegangen. Mit der Abschaltung von Isar 2 in Bayern, Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen ist der Ausstieg aus der Kernenergie nach rund sechs Jahrzehnten abgeschlossen: Der erste Meiler in der Bundesrepublik nahm 1960 den Betrieb auf, in der DDR begann die Nutzung der Technologie zur Stromerzeugung 1966.
Söder sagte weiter, dass es zudem dringend eine nationale Forschungsstrategie für eine Nutzbarkeit des Atommülls brauche. Der CSU-Vorsitzende: „Wir sind es unseren künftigen Generationen schuldig, nicht nur über ein Endlager in ferner Zukunft zu diskutieren, sondern innovative Pläne für eine verantwortungsvolle und technologische Lösung zu entwickeln.“