Gorleben (epd). Die Atomanlagen in Gorleben haben nach Angaben des Betreibers im vergangenen Jahr keine radioaktiven Stoffe emittiert. Die Strahlung am Zaun habe „deutlich unterhalb des Genehmigungswertes“ gelegen, teilte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Donnerstag mit.
So sei am Anlagenzaun an der Stelle mit der höchsten Strahlung ein Wert von 0,10 Millisievert ermittelt worden. Diesen würde eine Person aufnehmen, die sich ununterbrochen ein Jahr lang am Zaun aufhielte, erläuterte ein BGZ-Sprecher. Der Genehmigungswert liege bei 0,30 Millisievert pro Jahr. Als Vergleichswert nannte die BGZ einen Wohnortwechsel von Norddeutschland in ein deutsches Mittelgebirge, wobei eine Strahlenbelastung von rund 0,18 Millisievert pro Jahr entstehe.
Auch die Auswertung der Proben aus Luft, Niederschlag, Boden, Grundwasser und Vegetation hätten für 2022 keine aus dem Betrieb der Zwischenlager stammende Radioaktivität ergeben, hieß es weiter. Insgesamt sei langfristig mit einer weiteren Abnahme der Jahresdosis zu rechnen, da keine Einlagerungen hochradioaktiver Abfälle mehr erfolgten.
Die BGZ betreibt im Gorlebener Wald zwei Zwischenlager: In der Castorhalle lagern 113 Behälter mit hochradioaktivem Abfall, in der anderen Lagerstätte wird schwach und mittelradioaktiver Abfall aufbewahrt, der für einen späteren Transport ins Endlager Schacht Konrad vorgesehen ist. Zu den Atomanlagen in Gorleben zählt zudem die sogenannte Pilotkonditionierungsanlage (PKA). Dort sollten ursprünglich radioaktive Abfälle für die Endlagerung vorbereitet und defekte Castoren repariert werden, die PKA ging aber nie in den heißen Betrieb.