Berlin (epd). Klimaaktivisten haben am Donnerstag die Gebäude von etwa 25 Firmensitzen, Lobbyverbänden und Parteizentralen mit schwarzem Kunstöl beschmiert. Betroffen waren unter anderem Immobilien von Bayer, BP, Shell und Deutscher Bank sowie die FDP-Parteizentrale im Berliner Regierungsviertel, wie die Bewegung „Extinction Rebellion“ mitteilte. Die Aktion war als Auftakt einer „Frühlingsrebellion“ angekündigt worden.
Beteiligt waren laut „Extinction Rebellion“ rund 20 Gruppen, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter der Gruppen „Letzte Generation“ und „Scientist Rebellion“. Das dafür verwendete Kunstöl sei mit Wasser abwaschbar, hieß es.
Anschließend zogen die Aktivisten auf einer ironischen „Demonstration der Superreichen“ durch das Regierungsviertel, um auf den unverhältnismäßigen Ressourcenverbrauch von einem Prozent der Weltbevölkerung aufmerksam zu machen. Mit Slogans wie „Save the planet, not the rich“ (Rettet den Planeten, nicht die Reichen) warben die Demonstranten unter anderem für eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen. Eine Rakete symbolisierte einen „Plan B“ für Superreiche, die im Falle der Zerstörung der Lebensgrundlagen auf einen anderen Planeten ausweichen könnten.
An dem Demonstrationszug nahmen nach Angaben der Polizei 120 Personen teil. Zahlreiche Teilnehmer des Protestzugs trugen Masken mit Gesichtern von Firmenchefs.
Mit der Aktion sollte laut einer Sprecherin die Umweltzerstörung durch multinationale Unternehmen und das derzeitige Wirtschaftssystem angeprangert werden: „Wir machen heute sichtbar, wer an dieser Zerstörung beteiligt ist“, sagte sie. Die Verantwortlichen der ökologischen Krise seien genauso bekannt wie die Handlungsoptionen und Lösungen.
„Extinction Rebellion“ hatte am Mittwoch ein Protestcamp im Invalidenpark im Berliner Regierungsviertel errichtet. Im Rahmen der „Frühlingsrebellion“ sind bis Montag unter anderem Demonstrationen und weitere Aktionen geplant. Die Klimaaktivisten fordern von der Bundesregierung unter anderem einen sofortigen Ausstieg aus der Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung und strengere Maßnahmen gegen das Artensterben.