Berlin (epd). Klimaaktivisten haben am Mittwoch im Berliner Regierungsviertel ein Protestcamp eröffnet. Neben zahlreichen Kleinzelten wurden im Berliner Invalidenpark elf Groß-Zelte für Veranstaltungen und die Versorgung der Teilnehmenden errichtet. Die Initiative „Extinction Rebellion“ plant bei der bis Montag angesetzten sogenannten „Frühlingsrebellion“ zahlreiche angemeldete Demonstrationen sowie spontane Aktionen. Dazu würden täglich bis zu 500 Menschen erwartet, am Wochenende bis zu 800, sagte eine Sprecherin der Initiative auf Anfrage.
Die Klimaaktivisten fordern von der Bundesregierung unter anderem einen sofortigen Ausstieg aus der Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung und strengere Maßnahmen gegen das Artensterben. Darüber hinaus müsse ein Bürgerrat eingesetzt werden, um sozial gerechte Maßnahmen gegen die Energie- und Umweltkrise zu beschließen.
Auf dem Programm stehen unter anderem Trainings zu Deeskalation und Verhalten bei Festnahmen. Für Donnerstag ist eine „ironische Demonstration der Superreichen“ vom Invalidenpark zum Brandenburger Tor geplant. Dabei soll es um deren unverhältnismäßigen Ressourcenverbrauch gehen.
Laut Polizei ist das zwischen den Bundesministerien für Klimaschutz und Wirtschaft sowie für Verkehr angesiedelte „Klimacamp 23“ bis 18. April mit rund 500 Dauerteilnehmenden angemeldet. Aktivistinnen und Aktivisten der Initiative „Letzte Generation“ wollen die Hauptstadt ab dem 19. April mit Protestaktionen „zum Stillstand“ bringen. Geplant sind demnach friedliche Aktionen zivilen Widerstands gegen die Klimapolitik der Bundesregierung.