Im Jahr 2050 werden nach einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht 22 Prozent der Weltbevölkerung älter als 60 Jahre sein. Ihre Zahl verdoppelt sich bis dahin auf zwei Milliarden Menschen. Während heute zwei von drei Erwachsenen über 60 in Entwicklungsländern leben, werden es dann vier von fünf Alten sein. Erstmals in der Geschichte werde es dann mehr Alte über 60 als Kinder unter 15 geben, hieß es.
Derzeit sind nach dem Bericht "Altern im 21. Jahrhundert", den das UN-Bevölkerungsprogramm UNFPA und die Organisation HelpAge International zum Weltaltentag am 1. Oktober in Bonn präsentierten, 810 Millionen Menschen 60 Jahre oder älter. In Deutschland lag ihr Anteil im Jahr 2010 bereits bei 26 Prozent der Bevölkerung.
Der Exekutivdirektor der UN-Organisation, Babatunde Osotimehin, erklärte zu den Zahlen, ein "Altern in Würde und Sicherheit und die Verwirklichung der Menschenrechte" müssten für alle gesichert werden. Zudem müssten alle zukünftigen Entwicklungsziele alte Menschen einschließen.
Nach Ansicht von Michael Bünte, Geschäftsführer von HelpAge Deutschland, muss die Alterung als unumkehrbarer Trend weltweit akzeptiert werden. "Die Lebenserwartung der jüngeren Generationen steigt immer rasanter", erklärte er. "Je früher wir auf diese Entwicklung eingehen, desto besser können wir die positiven Potenziale nutzen und Fehlentwicklungen vermeiden." Bünte forderte die Bundesregierung auf, den Alterungsprozess in allen internationalen Entwicklungsprogrammen mehr in den Vordergrund zu rücken.