Medienbericht: Beitragsschulden bei Sozialversicherungen gestiegen

Medienbericht: Beitragsschulden bei Sozialversicherungen gestiegen

Berlin (epd). Die Beitragsschulden in den gesetzlichen Sozialversicherungen haben einem Medienbericht zufolge in der Corona-Zeit deutlich zugenommen. Erstmals hätten sie die Marke von 20 Milliarden Euro überstiegen, meldete das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag) unter Berufung auf Statistiken des Bundesamtes für Soziale Sicherung.

Demnach betrugen die Beitragsrückstände bei der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung Ende Januar zusammen 20,1 Milliarden Euro. Ende 2019, also im Jahr vor der Pandemie, seien es noch knapp 17,3 Milliarden Euro gewesen.

Den größten Zuwachs gab es laut Bericht in der Krankenversicherung, insbesondere bei der Personengruppe, zu der Selbstständige und Studierende gehören: Hier stiegen die Schulden seit 2019 von 9 auf 11,4 Milliarden Euro.

Selbstständige waren in der Regel stärker von den Beschränkungen in der Corona-Pandemie betroffen als angestellte Beschäftigte, für die es bei Schließungen zum Beispiel Kurzarbeitergeld gab. Besonders kritisch sind Beitragsschulden in der Krankenversicherung, weil die Leistungen ab einem Zahlungsrückstand von zwei Monaten auf reine Notfallbehandlungen eingeschränkt werden.

In der privaten Krankenversicherung gab es ähnliche Auswirkungen der Pandemie offenbar nicht. Zwar nahm die Zahl der Personen, die wegen ihrer Beitragsschulden in den sogenannten Notlagentarif gerutscht sind, laut dem Bericht zuletzt leicht zu. Sie sei Ende 2022 nach vorläufigen Zahlen des PKV-Verbandes auf 84.100 von 83.500 im Jahr zuvor gestiegen. Im Vergleich mit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 ergebe sich unterm Strich aber ein deutlicher Rückgang: Damals seien 97.100 Menschen im Notlagentarif versichert gewesen.