Hilfsorganisation Care warnt vor Ausbreitung der Cholera

Hilfsorganisation Care warnt vor Ausbreitung der Cholera

Bonn (epd). Die Hilfsorganisation Care warnt vor einer Ausbreitung der Cholera. Die Zahl der weltweit von der Infektionskrankheit betroffenen Länder sei zwischen Februar und März um fast ein Drittel auf 23 gestiegen, teilte Care Deutschland am Donnerstag in Bonn mit. Mit weiteren Ausbrüchen am Horn von Afrika und im südlichen Afrika seien Länder mit ohnehin schwachen Gesundheitssystemen betroffen, sagte die Leiterin für Nothilfe bei Care, Sally Austin.

Laut einer von der Hilfsorganisation in Auftrag gegebenen Studie sind Frauen und Kinder aufgrund der traditionellen Rollenverteilung in vielen Ländern verstärkt dem Risiko ausgesetzt, sich zu infizieren und an Cholera zu erkranken. Wie bei anderen Infektionskrankheiten seien die mit Cholera verbundenen Risiken nicht geschlechtsneutral, erklärte die Care-Gesundheitsexpertin Allison Prather.

Schwangere und stillende Frauen seien anfälliger für Unterernährung und mit einem höheren Risiko konfrontiert, bei einer Cholera-Erkrankung tödliche Komplikationen zu entwickeln, sagte Prather. Frauen und Mädchen kämen eher mit dem Virus in Kontakt, wenn sie Wasser holten, Essen zubereiteten, sich um kranke Familienmitglieder kümmerten und Latrinen reinigten. Zudem seien 70 Prozent des Gesundheitspersonals Frauen.

Die Studie von Care stützt sich auf Daten der Inform-Risikodatenbank und den Gender Inequality Index. Sie zeigt, dass alle von Cholera betroffenen Länder ein erhöhtes Maß an Ungleichheit zwischen den Geschlechtern aufweisen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis Ende März Cholera-Ausbrüche unter anderem aus Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, Indien, Kamerun, Kenia, Nigeria, Pakistan, den Philippinen, Syrien und Tansania gemeldet.