München (epd). Der scheidende Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), David Beasley, erwartet sinkende staatliche Hilfen bei der Bekämpfung des weltweiten Hungers. „Aktuell haben wir schon Schwierigkeiten bei der Finanzierung“, noch besorgter sei er über 2024, sagte Beasley der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Wer die Haushaltsdebatten in den großen Geberländern im Westen beobachte, könne nicht erwarten, dass sich die Hilfsbudgets erhöhen werden. „Im Gegenteil“, fügte er hinzu.
Weil Geld fehle, kürze das Welternährungsprogramm gerade Hilfslieferungen für Syrien und Afghanistan. Beasley nannte es „auf Dauer nicht tragbar“, dass die USA und Deutschland und ein paar wenige andere Länder weiterhin einen Großteil der Finanzierung des UN-Programms tragen. „Weitere Staaten müssen Schritte nach vorne machen“, forderte er. Er denke da zum Beispiel an China. „Die USA haben uns im vergangenen Jahr pro Einwohner 22 Dollar gegeben, China pro Einwohner weniger als einen Cent“, sagte Beasley.
Als Botschaft zum Ende seine Amtszeit sagt der US-Amerikaner an Europa gerichtet: „Erwartet eine neue Flüchtlingswelle aus Syrien Ende des Jahres, wenn dort das Ernährungsproblem nicht schnell gelöst wird!“ Der Welt insgesamt sage er: „Es gibt mehr als 400 Billionen Dollar Vermögenswerte auf dem Planeten - wir sollten uns schämen, dass dennoch Kinder verhungern.“