München (epd). Die Landessynode der evangelischen Landeskirche in Bayern könnten nun doch noch über die Nachfolge von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm abstimmen. Ab 14 Uhr kommt die Landessynode zu einer Plenarsitzung in der Münchner St. Markuskirche zusammen. Dort wollen die Synodalen öffentlich über einen zweiten Anlauf für die am Montag ergebnislos geendete Bischofswahl beraten. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) könnte sich der zweite Wahl-Anlauf unmittelbar an den Beschluss der Synode anschließen. Im Gespräch war, dass die beiden bis zuletzt im Rennen befindlichen Kandidaten dann wieder auf dem Wahlzettel stehen werden. Es gäbe dann maximal zwei weitere Wahlgänge.
Der erste Anlauf zur Bischofswahl war am Montag nach den laut Kirchengesetz maximal möglichen sechs Wahlgängen ergebnislos zu Ende gegangen. Der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58) und die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) hatten in den letzten beiden Wahlgängen nicht die erforderliche absolute Mehrheit von 55 Stimmen aller 108 wahlberechtigten Synodalen auf sich vereinen können. Zu Beginn der Wahl hatten auch noch Windsbachs Dekan Klaus Schlicker (56) und Mission-EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann (55) kandidiert. Beide hatten im Verlauf der Wahl ihre Kandidaturen zurückgezogen.
Sollte sich die Synode - das Kirchenparlament der 2,1 Millionen Evangelischen in Bayern - im Plenum ab 14 Uhr gegen einen zweiten Wahl-Anlauf entscheiden, muss der Wahlvorbereitungsausschuss ein ganz neues Verfahren mit Kandidatensuche und Kandidatenkür starten. Dazu wäre vermutlich eine eigens einberufene Wahlsynode im Spätsommer oder Herbst nötig. Die zwölfjährige Amtszeit von Landesbischof Bedford-Strohm endet am 31. Oktober.