München (epd). Der scheidende bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat am Dienstag in seinem letzten Bischofsbericht vor der Landessynode Rückschau auf seine bald zwölf Jahre im Amt gehalten. Man befinde sich mitten „in einem der größten Transformationsprozesse, die wir in dieser Kirche je erlebt haben“, sagte der evangelische Theologe. Er hoffe, dass er seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin die Institution so übergeben könne, dass der Prozess „wirklich aufs Gleis gesetzt ist“.
„Mein Herz ist voller Dankbarkeit“, sagte Bedford-Strohm, dessen Amtszeit am 31. Oktober offiziell endet. Er werde sein Amt bis dahin „mit voller Kraft“ ausüben, um die Landeskirche in schwierigen Zeiten gut in die Zukunft zu führen. Veränderungen seien nötig, weil sich die Gesellschaft in den vergangenen sieben Jahrzehnten so grundlegend verändert habe, dass eine Kirche, „die mit den Menschen in Kontakt treten will, sich auch verändern muss“, betonte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dazu gehörten auch Strukturfragen.
Zur hohen Zahl von Kirchenaustritten sagte der Landesbischof, durch die deshalb geringer werdenden finanziellen Mittel werde „manches an wirklich segensreicher Arbeit“ nicht mehr möglich sein. Beim Thema Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch erhofft sich Bedford-Strohm „mehr Unterstützung vom Staat“. Denn es bestehe eine „große Unsicherheit darüber, was als Anerkennungsleistung angemessen ist oder was in Härtefällen noch zusätzlich gezahlt werden sollte“.