Berlin (epd). Die Theologin Margot Käßmann beklagt das Gehaltsgefälle in der Bildung und fordert mehr finanzielle Wertschätzung für Erzieherinnen und Erzieher. „Da stimmt was nicht! Ein Uni-Professor verdient im Schnitt doppelt so viel wie eine Erzieherin“, schrieb die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der „Bild am Sonntag“. Dabei sei klar, dass entscheidende Weichen für Sozial- und Lernverhalten schon vor der Schulzeit gestellt würden.
„Warum drehen wir die Gehaltspyramide nicht um?“, fragte Käßmann in ihrer Kolumne. „Das höchste Gehalt gehört an die entscheidende Stufe: die Förderung der Jüngsten.“ Das Gehaltsgefälle zeige: „Ein Professor ist hierzulande superwichtig. Eine Erzieherin bespaßt ein paar unwichtige Kids.“ Andere Länder seien da weiter. „Da werden Erzieher längst durch ein Studium qualifiziert.“
Wertschätzung komme über Gehalt, betonte Käßmann. „Bekämen Erzieherinnen und Erzieher demnächst Professorengehälter, die Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf würden sich nur so tummeln. Zum Wohle der Kinder und der Gesellschaft.“