Berlin (epd). Das Erzbistum Berlin hat seit dem Jahr 2002 insgesamt 125 Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt erfasst. Das geht nach Angaben des Erzbistums vom Freitag aus einem Zwischenbericht über Vorwürfe sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker hervor. Die Vorwürfe gehen demnach bis in das Jahr 1947 zurück.
Im vergangenen Jahr gab es demnach 13 neue Meldungen über Vorwürfe sexualisierter Gewalt. Fünf Meldungen bezogen sich demnach auf aktuelle Sachverhalte, eine auf Vorfälle von vor sechs Jahren. Die übrigen sieben Meldungen betrafen demnach Sachverhalte, die mehr als 20 Jahre zurückliegen. Diese hätten Beschuldigungen gegen Kleriker und Ordensschwestern beinhaltet. Lediglich ein von den Vorwürfen im vergangenen Jahr betroffener Kleriker war dem Erzbistum bislang noch nicht als Beschuldigter sexualisierter Gewalt bekannt.
Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge zwei kirchenrechtliche Vorverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaften der auf Bistumsgebiet beteiligten Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hätten in den aktuell gemeldeten Sachverhalten keine Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Verfahren betreffen lang zurückliegende Sachverhalte und seien von den Staatsanwaltschaften wegen Verjährung oder Tod des Beschuldigten eingestellt worden.