Nürnberg (epd). Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Pflege sind nach Ansicht der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, attraktive Arbeitsbedingungen notwendig. So könnte man auch Menschen, die bereits früher in der Pflege gearbeitet haben und ausgestiegen sind, wieder zurückzuholen, sagte Nahles am Donnerstag in Nürnberg. Bei einem runden Tisch in der Zentrale der BA hatte sich Nahles mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Expertinnen und Experten aus der Praxis über die Arbeitsbedingungen in der Pflege ausgetauscht.
Um möglichst viele Nachwuchskräfte zu gewinnen, wolle die BA eine Kampagne unterstützen, die sich besonders an Eltern richte, denn diese „sind die wichtigsten Berufsberater der jungen Leute“, sagte Nahles. Einig waren sich die Beteiligten, dass die Einwanderung aus Drittstaaten attraktiver und effizienter gemacht werden müsse, jedoch nicht die alleinige Lösung des Problems sein könne.
Holetschek betonte, dass Leiharbeit in der Pflege ein Problem sei, weil sie in den Teams Verwerfungen erzeuge und Einrichtungen in finanzielle Schieflage bringe. Er forderte, Leiharbeit in einigen Bereichen prozentual einzuschränken und gleichzeitig die regulären Arbeitsverhältnisse zu stärken. Krankenhäuser müssten bei einer Regelung einbezogen werden. Insgesamt mache der Anteil der Leiharbeit in der Pflege in Bayern jedoch weniger als zwei Prozent aus, merkte Nahles an.
