Dresden (epd). Nach einer Blockade der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ am Mittwochmorgen auf einer Dresdner Elbbrücke ermittelt die Polizei auch wegen Körperverletzung. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es Übergriffe von mutmaßlichen Autofahrern auf mindestens zwei beteiligte Klimaaktivisten gegeben, teilte die Polizeidirektion Dresden mit. Eine 23-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann erlitten demnach leichte Verletzungen.
Sechs Klimaaktivisten hatten den Verkehr über die Elbbrücke „Baues Wunder“ laut Polizeiangaben für etwa eine Stunde in beide Fahrtrichtungen gestoppt. Die Fahrzeuge waren umgeleitet worden.
Die drei Frauen und drei Männer im Alter von 19 bis 28 Jahren hatten sich am Morgen auf die Fahrbahn der Brücke gesetzt und mit den Händen auf der Straße festgeklebt. Sie seien anschließend vorübergehend auf ein Polizeirevier gebracht worden, hieß es.
In der Folge wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung eingeleitet. Zudem beabsichtige die Polizei, die Kosten des Einsatzes den sechs Klimademonstrantinnen und -demonstranten in Rechnung zu stellen, hieß es. Laut Polizeidirektion Dresden waren 20 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.
Die „Letzte Generation“ warnt vor den Folgen der Klimakrise. Es werde immer offensichtlicher, dass es der Regierung nicht gelinge, die Interessen der Bevölkerung zu schützen, erklärte die Sprecherin der Gruppe und Aktivistin, Aimee van Baalen.
In dieser Woche hatten die Aktivistinnen und Aktivisten in Dresden bereits mehrfach Straßen blockiert. Zunächst war angekündigt worden, die Mitglieder wollten sich einbetonieren. Die Planung sei aber nicht aufgegangen, hieß es.
Am vergangenen Samstag hatten Mitglieder der „Letzten Generation“ die Fassade des sächsischen Landtags mit dem Grundgesetz-Artikel über Verfassungsgrundsätze und das Recht auf Widerstand beklebt. Damit wollten die Demonstranten auf die Verantwortung der Parlamente für die Einhaltung der Verfassung hinweisen.