Der Berliner griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis würdigte in seiner Predigt die Bemühungen der "ökumenischen Vorfahren, die vor 75 Jahren, nahezu drei Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, einen mutigen und längst überfälligen Schritt nach vorn wagten".
Diese "Glaubensgemeinschaft der ersten Stunde" sei heute zu einer "dynamischen Werkstatt der ökumenischen Projekte" herangewachsen. Der in Deutschland geborene orthodoxe Bischof führte weiter aus, dass die ACK zum Sprachrohr für die verfolgten Geschwister auf der ganzen Welt und zum Ort der Begegnung für alle geworden sei, die den Dialog fortführen wollten.
Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung hatte die ACK zu dem Festgottesdienst in den Magdeburger Dom eingeladen. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, erinnerte als Gastgeber an die 2007 im Dom unterzeichnete "Magdeburger Erklärung", mit der elf Kirchen in Deutschland wechselseitig die bei ihnen vollzogene Taufe anerkannt hatten.
Heute hat die ACK 17 Mitgliedskirchen und acht Gastmitglieder. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Seit 2019 ist mit dem Kölner Erzpriester Radu Constantin Miron ein orthodoxer Christ ihr Vorsitzender.
Unter den Mitgliedern sind neben den beiden großen Kirchen in Deutschland etwa auch die Heilsarmee, die Evangelisch-methodistische Kirche und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten). Zur Arbeitsgemeinschaft gehören aber auch die Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland.
Grundlage der Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Satzung. Organe der ACK sind die in der Regel zweimal jährliche tagende Mitgliederversammlung und der Vorstand. Sie treffen grundlegende Entscheidungen über die inhaltliche Arbeit sowie über Finanz- und Strukturfragen. Um einzelne Themen zu vertiefen, kann die Mitgliederversammlung Ausschüsse einsetzen. Die ACK wird durch Beiträge ihrer Mitgliedskirchen finanziert.
Die Arbeitsgemeinschaft will nach eigener Darstellung auch der Tatsache Rechnung tragen, dass das Christentum durch Migration und andere Faktoren heute in Deutschland nicht mehr nur durch die katholische und die evangelische Kirche repräsentiert wird. Der Zweite Weltkrieg hatte die Kirchen weltweit durch die Erfahrung erschüttert, dass sie nicht zu gemeinsamem Zeugnis und Handeln gefunden hatten. Als Schritte zur sichtbaren Einheit der christlichen Kirche werden Begegnung und gemeinsames Gebet benannt, aber auch der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das Eintreten für verfolgte Christen weltweit. Die ACK ist damit die nationale Entsprechung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).