Berlin (epd). Angesichts steigender Temperaturen und intensiverer Regenfälle warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor den Folgen des Klimawandels. Mit 2.024 Stunden sei das vergangene Jahr das sonnenreichste seit Beginn der Erhebungen im Jahre 1951 gewesen, sagte der Leiter der Abteilung Klimaüberwachung beim DWD, Andreas Becker, am Dienstag in Berlin. Sowohl bei den Temperaturen als auch bei der Anzahl der Sonnenstunden seien neue Rekorde verzeichnet worden.
Becker wies auf die Auswirkungen von mehr und intensiveren Wetterextremen für die Versorgungssicherheit und innere Sicherheit hin. Stark- und Dauerregen gehörten bereits jetzt zu den schadenreichsten Wetterphänomenen in Deutschland. Deren Gefahren werden demnach mit der anhaltenden Erderwärmung weiter zunehmen.
Vor dem Hintergrund von Hitze, Trockenheit und Waldbränden des vergangenen Jahres sagte Becker: „Wir sind raus aus der Komfortzone, jedes Zehntelgrad zählt.“ Ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien sei dringend nötig. Mit Blick auf die Auslastung von Wind- und Fotovoltaikanlagen betonte der DWD, die beiden Energieträger ergänzten sich gut. Weniger Sonne im Winter werde durch stärkere Windverhältnisse ausgeglichen und umgekehrt.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD, Tobias Fuchs erklärte, das Potenzial für häufigere und intensivere Starkniederschläge nehme mit steigenden Temperaturen zu: „Wir vermuten deshalb, dass es aufgrund der seit 1881 in Deutschland um 1,7 Grad gestiegenen Jahresmitteltemperatur schon zu einer Zunahme beim Starkniederschlag gekommen ist.“