Nikolai Polossow, Mark Fejgin und Violetta Wolkowa seien nicht nur Anwälte, sondern Politiker, erklärten die Musikerinnen einem Bericht des Radiosenders "Echo Moskaus" vom Freitag zufolge. "Ohne ihre Hilfe wäre es nicht gelungen, der Weltöffentlichkeit das Gerichtssystem unseres Landes zu zeigen", heißt es in dem Aufruf.
Ein Moskauer Bezirksgericht hatte die Punkrockerinnen Maria Aljochina, Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch im August wegen "Rowdytums aus Motiven des religiösen Hasses" zu zwei Jahren Straflager verurteilt. Sie hatten im Februar mit einem "Punkgebet" in der russisch-orthodoxen Hauptkirche in Moskau gegen Wladimir Putin demonstriert, der damals für das Präsidentenamt kandidierte. Das Urteil löste international scharfe Kritik aus. Am kommenden Montag wird in Moskau über eine mögliche Revision des Urteils entschieden.
Friedensnobelpreis wird am 12. Oktober verliehen
Die bekannte russische Bürgerrechtlerin Ludmila Alexejewa reagierte ablehnend auf den Aufruf von "Pussy Riot". Das sei lediglich ein Versuch, "den großen Lärm um den Prozess zu verlängern", sagte die Vorsitzende der Moskauer Helsinki-Gruppe der Nachrichtenagentur Interfax. Die Anwälte hätten eine solche Nominierung nicht verdient.
Der diesjährige Friedensnobelpreisträger wird am 12. Oktober in Oslo bekanntgegeben. Nach Angaben des norwegischen Nobelkomitees wurden 231 Kandidaten vorgeschlagen. Zu den Namen der Nominierten äußert sich das Komitee nicht vorab.