Hamburg (epd). Nord- und Ostsee waren auch im Winter 2022/23 wärmer als im langjährigen Mittel. In der Nordsee waren fast alle Bereiche betroffen, nördlich des Ärmelkanals sowie vor der deutschen und dänischen Nordseeküste war es an der Oberfläche bis zu 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Freitag in Hamburg mitteilte. Auch in der südwestlichen Ostsee hätten die Oberflächentemperaturen um bis zu 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel gelegen, vor der deutschen Küste waren es zwischen 0,75 und 1,5 Grad.
Nachdem insbesondere Sommer und Herbst 2022 durch deutlich wärmere Temperaturen als im langjährigen Mittel gekennzeichnet gewesen seien, habe der Winter 2022/2023 dies nahtlos fortgesetzt, hieß es. Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen in Nord- und Ostsee basierend auf Daten aus der Fernerkundung, von Messstationen und Schiffen.
„Der Klimawandel führt zu einem Energieüberschuss, der zu über 90 Prozent als Wärme im Meer gespeichert wird“, erklärte BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „Wenn die Meere wärmer werden, hat dies weitreichende Folgen für die Meeresumwelt. Dies beeinflusst wiederum Wetter und Klimageschehen.“ So wirkten sich höhere Temperaturen im Nordatlantik auf den Verlauf des Winters in West- und Mitteleuropa aus.