Berlin (epd). Der Agrarexperte Michael Succow hat den Erhalt und Ausbau von Mooren angemahnt. Moore seien die effizientesten Kohlendioxid-Senken auf den Landflächen der Erde, sagte der 81-jährige Träger des Alternativen Nobelpreises der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Freitag). Trotz ihres geringen Flächenanteils würden sie ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs bergen.
Succow betonte, „die an permanente Nässe angepassten Moorpflanzen nehmen das CO2 aus der Luft auf, um ihr Kohlenstoffgerüst aufzubauen“. Daraus werde dann im sauerstofffreien Wurzelbereich Torf. Der Biologe und Agrarwissenschaftler wurde 1997 mit dem „Right Livelihood Award“, auch Alternativer Nobelpreis genannt, ausgezeichnet für seine Verdienste bei der Einrichtung von Naturschutz-Großreservaten in Ostdeutschland, Osteuropa und Asien.
„Durch unseren ständig steigenden Wasserverbrauch und den sich beschleunigenden Klimawandel ist in weiten Teilen der Erde nicht mehr genug Süßwasser vorhanden, um Moore wachsen zu lassen“, sagte Succow. Das Schlimmste sei aber, dass beim künstlichen Entwässern „Sauerstoff in den Torfkörper dringt und sich der Torf in kurzer Zeit zersetzt“. Dadurch gehe der frei werdende Kohlenstoff wieder als CO2 in den Himmel und belaste damit das Klima.