Entwicklungspolitik-Konferenz öffnet mit Appell für utopisches Denken

Entwicklungspolitik-Konferenz öffnet mit Appell für utopisches Denken

Erfurt (epd). Mit einem Appell für mehr utopisches Denken ist am Dienstag die Entwicklungspolitische Konferenz der Kirchen und Werke eröffnet worden. Dem Ohnmachtsgefühl in Krisen müsse etwas gegenübergestellt werden, sagte die Referatsleiterin Globales Lernen von „Brot für die Welt“, Petra Kohts, in Erfurt zum Start der Konferenz.

Viele Menschen lebten bereits Utopien, sagte die Referatsleiterin des evangelischen Hilfswerks. Utopien klängen oft nach dem unerreichbaren. Doch häufig speisten sich auch aus vergangenen Bewegungen und Experimenten.

Die Generalsekretärin der Landwirtschafts- und Menschenrechtsorganisation Fian International, Sofía Monsalve, erinnerte in einer Videobotschaft an das Vermächtnis indigener Völker. Ihr Wissen - etwa zum Wald- und Naturschutz - sei heute wichtiger denn je, sagte sie. Es brauche eine neue Form der Produktion, die nachhaltig und gerecht sei. Diese Wende schließe auch einen „spirituellen Heilungsprozess“ ein, betonte Monsalve.

Fian setzt sich weltweit für das Recht auf Nahrung ein. Nach eigenen Angaben sind bei der 1986 gegründeten Organisation Menschen aus mehr als 50 Ländern aktiv.

Die 20. Entwicklungspolitische Konferenz der Kirchen und Werke tagt noch bis Mittwoch im Augustinerkloster in Erfurt. Unter dem Motto „Die Kraft der Utopien“ tauschen sich Fachleute und Kirchenvertreter aus Deutschland und dem Ausland unter anderem über die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Bewegungen und Wissenskonzepte aus Ländern des Globalen Südens aus.