Berlin (epd). Schäden durch klimabedingtes Extremwetter können die deutsche Volkswirtschaft bis Mitte des Jahrhunderts bis zu 900 Milliarden Euro kosten. Das geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung zu den Klimawandelfolgen im Auftrag der Bundesregierung hervor, die am Montag in Berlin von Wirtschaftsministerium und Umweltministerium vorgestellt wurde. Auf die Maximalsumme beliefen sich die jährlichen Folgekosten im Zeitraum von 2022 bis 2050 im Falle eines „starken Klimawandels“.
Ein „schwacher Klimawandel“ würde demnach rund 280 Milliarden Euro im selben Zeitraum kosten. Die Botschaft der Ministerien: Nichthandeln sei in Zeiten der Erderwärmung teurer als Handeln.
Die Studie hat auch die Dürren und Flutkatastrophen der vergangenen Jahre in den Blick genommen. So hätten etwa Flusshochwasser, Starkregen und Sturzfluten besonders massive Schäden verursacht. Allein die Schäden durch die Überschwemmungen im Ahrtal und an der Erft im Juli 2021 wurden auf mehr als 40 Milliarden Euro beziffert.
In deutschen Wäldern seien Schäden durch die Hitze- und Dürrephasen 2018 und 2019 in Höhe von rund 35 Milliarden Euro registriert worden, hinzu kämen nicht erfasste Folgen durch Waldbrände und Bodenerosionen. Neben direkten Schäden gebe es auch indirekte Auswirkungen des Klimawandels, etwa auf den Warenverkehr, wenn Niedrigwasser in Flüssen den Schiffsverkehr beeinträchtige.
Das Umweltministerium prüft nach eigenen Angaben, wie der Bund den Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Erderwärmung besser helfen kann. Das Grundgesetz lässt eine gemeinsame Finanzierung bislang nicht zu. Nun wird erwogen, Klimamaßnahmen als Gemeinschaftsaufgabe gesetzlich zu verankern.