Genf (epd). Seit dem Putsch vor zwei Jahren hat das Militär in Myanmar laut den UN mindestens 2.940 Personen getötet. Mehr als 17.500 Menschen wurden seither verhaftet, wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf mitteilte. „Zwei Jahre nach dem Putsch des Militärs versuchen die Generäle mit einer Politik der verbrannten Erde, die Opposition auszulöschen“, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, bei der Vorstellung eines Berichts zur Lage im südostasiatischen Land.
Das Militär sei für wahllose Luftangriffe und Artilleriebeschuss, die Zerstörung von Dörfern und die Vertreibung der Zivilbevölkerung verantwortlich. Die Junta habe durch die umfassende Anwendung von Gewalt eine anhaltende Menschenrechtskrise verursacht. Türk bedauerte, dass bislang alle internationalen Aufrufe an das Militär, die Gewalt zu beenden und zur Demokratie zurückzukehren, auf taube Ohren gestoßen sein.
Am 1. Februar 2021 hatte das Militär die gewählte Regierung der „Nationalen Liga für Demokratie“ (NLD) unter De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gestürzt. Die Junta lässt seitdem alle Proteste gegen ihre Herrschaft brutal niederschlagen.
Nach Angaben der Gefangenen-Hilfsorganisation AAPP ist die Zahl der getöteten Regierungskritiker sogar noch höher. Demnach wurden bis zum 2. März 3.075 Menschen getötet und 19.969 weitere inhaftiert. Davon seien derzeit mehr als 16.000 im Gefängnis.