Bremen (epd). Die deutschen Fischreserven sind nach Angaben von „Brot für die Welt“, „Fair Oceans“ und „Slow Food Deutschland“ am Montag rechnerisch aufgebraucht. Ab dem 6. März sei Deutschland statistisch betrachtet vollständig auf Importe angewiesen, teilte „Fair Oceans“ am Freitag in Bremen mit.
Mit dem „End of Fish Day“ wollen die drei Organisationen seit 2019 für die damit einhergehenden Probleme der Ozeane, der Kleinfischerei und der Ernährungssicherheit sowie für die Verantwortung der Politik sensibilisieren. Sie forderten die Bundesregierung auf, die gemeinsame Fischerei-Politik der EU so zu verschärfen, dass diese Entwicklung gestoppt und umgekehrt wird.
Fischerei-Erzeugnisse seien weltweit ein wichtiger und wachsender Bestandteil der Ernährung, hieß es. Doch seien die Bestände in allen Ozeanen und Meeren durch die Überfischung immer stärker gefährdet. Zudem habe die Überfischung gravierende Folgen für die Ökosysteme der Meere, erklärte „Fair Oceans“.
Francisco Mari vom evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“ appellierte an die EU, die Ernährungssicherheit im globalen Süden nicht zu gefährden. Der schlechte Zustand der EU-Fischgründe dürfe nicht zu stärkerem Import von Fisch aus Entwicklungsländern führen. Die Vorsitzende von „Slow Food Deutschland“, Nina Wolff, ergänzte, die Klima- und die Biodiversitätskrisen seien die größten Risiken der Ernährungssicherung, auch in Europa.