Köln (epd). Die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale wendet sich gegen die Instrumentalisierung von Kriegsvergewaltigungen und fordert mehr Unterstützung für Frauenrechtsorganisationen in Konfliktregionen. „So wie zurzeit in Deutschland teilweise über Kriegsvergewaltigungen öffentlich gesprochen wird, tragen gewisse Äußerungen dazu bei, dass Überlebende weiter stigmatisiert, die erlebte Gewalt bagatellisiert und eben nicht über Ursachen, patriarchale Strukturen und Anerkennung des Unrechts aufgeklärt wird“, sagte die Vorständin von Medica Mondiale, Monika Hauser, am Donnerstag in Köln anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März).
Der Bedarf von Überlebenden sexualisierter Kriegsgewalt müsse im Fokus der öffentlichen, insbesondere der politischen Debatte stehen. „Im Krieg brauchen gewaltbetroffene Frauen ganzheitliche, individuelle, traumasensible Unterstützung“, betonte Hauser, die auch Frauenärztin ist. Das bedeute zuallererst medizinische und psychosoziale Unterstützung und einen sicheren Ort, an dem sie sich stabilisieren könnten.
Dabei seien die lokalen Frauenrechtsorganisationen im Umgang mit Betroffenen die Expertinnen. „Sie wissen, was gewaltbetroffene Frauen vor Ort brauchen“, sagte Hauser. Sie würden notwendige Unterstützung anbieten und müssten deshalb umfassend finanziell und politisch unterstützt werden. „Denn ihre Arbeit endet nicht mit Kriegsende“, betonte Hauser.