Dresden (epd). Die breite Mehrheit der katholischen Bischöfe in Deutschland steht nach den Worten des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hinter den Reformanliegen des Synodalen Wegs. Eine Mehrheit strebe nachhaltige Veränderungen an, sagte Bätzing am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe in Dresden. Es gehe dabei um eine Kirche, die den Menschen nahe sei, die Missbrauch, sexualisierte Gewalt und deren Vertuschung aufarbeite, und die sich dafür einsetze, Strukturen zu überwinden, die Missbrauch begünstigten.
Für die Bischöfe stehe ihre Verantwortung im Vordergrund, den Synodalen Weg in guter Weise mit der fünften Synodalversammlung in der kommenden Woche in Frankfurt am Main abzuschließen. Zugleich werde man auf dem weiteren Weg die Bedenken und Hinweise des Vatikans ernst nehmen. „Es geht uns ja um die eine Kirche, deren Teil wir sind“, betonte Bätzing. Es verstehe sich eigentlich von selbst, dass das nicht immer ohne Spannungen, Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen möglich sei. „Natürlich ist für uns klar, dass wir immer Teil der katholischen Weltkirche sind, weshalb ich Vorwürfe von außen an die Deutsche Bischofskonferenz, wir steuerten auf eine Nationalkirche zu oder würden Spaltung betreiben, erneut deutlich und entschieden zurückweise“, sagte der Limburger Bischof.
In einigen Fragen, wie etwa des dauerhaften synodalen Gremiums, des Synodalen Rates, gebe es ein Verständnisproblem mit dem Vatikan, sagte Bätzing. Die Einordnung des Synodalen Rates könne noch gar nicht erfolgen, weil weder Struktur noch Aufgaben zum jetzigen Zeitpunkt genau und abschließend umrissen seien. Der Vatikan hatte im Januar Einspruch eingelegt gegen einen Reformvorschlag des Synodalen Wegs, einen dauerhaften Synodalen Rat einzurichten, der auch in Zukunft gemeinsame Beratungen und Entscheidungen von Laien und Bischöfen ermöglicht.
Der Synodale Weg wurde als Reformprozess 2019 durch die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken begonnen. Ziel ist, die Vertrauenskrise durch die Missbrauchsskandale zu überwinden. Von Beginn an hatte es dagegen Widerstand aus dem Vatikan gegeben.