Wiesbaden (epd). Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge gesunken. Wie schon 2021 zehrte auch 2022 die hohe Inflation die nominal steigenden Löhne auf, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im ersten Pandemiejahr 2020 war die Kurzarbeit verantwortlich für die Negativentwicklung.
2022 stiegen die Nominallöhne zwar um 3,5 Prozent. Doch die Verbraucherpreise legten gleichzeitig um 6,9 Prozent zu, so dass die Reallöhne um 3,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lagen.
Die Statistikbehörde korrigierte mit den aktuellen Zahlen ihr eigenes vorläufiges Ergebnis vom 7. Februar um einen Prozentpunkt nach unten. Das sei auf die turnusmäßige Überarbeitung des Verbraucherpreisindex zurückzuführen, hieß es. Damit gewichten die Statistiker die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Waren und Dienstleistungen. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen ab.
