Düsseldorf (epd). Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer hat vor der letzten Vollversammlung des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg vor zu hohen Erwartungen gewarnt. „Es fehlt manchmal die Bereitschaft anzuerkennen, dass nicht alles innerhalb der eigenen Lebensspanne umgesetzt werden kann“, sagte Wilmer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag, Online).
Er sei unbedingt für eine Erneuerung der katholischen Kirche: „Wir müssen weiterkommen“, betonte der Bischof. „Wir sind aber zu ungeduldig“, erklärte er. „Uns fehlt in Deutschland mitunter etwas der lange Atem.“ Die fünfte und letzte Synodalversammlung findet 9. bis 11. März in Frankfurt am Main statt.
Beim Synodalen Weg beraten Kleriker und Laien über Lehren aus dem Missbrauchsskandal. Es geht um Reformen bei der Macht- und Gewaltenteilung innerhalb der katholischen Kirche, bei der Sexuallehre, bei der Beteiligung von Frauen in Diensten und Ämtern und beim priesterlichen Leben, beispielsweise dem Zölibat. Der Reformdialog wurde von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken 2019 ins Leben gerufen.
Der 61-jährige Bischof sorgt sich um den Ton in den abschließenden Debatten des Synodalen Wegs, etwa zum Zölibat und zu Frauen in sakramentalen Ämtern. Er scheue bestimmt keinen Streit, den habe es immer schon gegeben und davon berichte auch die Bibel, sagte Wilmer. „Es kommt dabei aber immer darauf an, wie wir miteinander umgehen. Und ich hoffe, dass wir uns jetzt nicht verheddern.“ Aus diesem Grund fahre er mit „gemischten Gefühlen“ nach Frankfurt. Der Synodale Weg habe die Kirche definitiv verändert - egal wie und wo er enden werde.