Berlin (epd). Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, ist dankbar für das umstrittene Friedens-Manifest von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Russland, die USA, die Ukraine und Europa müssten endlich zu Gesprächen kommen und diesen Wahnsinn beenden, sagte Rose der „Berliner Zeitung“ (Freitag): „Wir müssen wieder zu dem Grundsatz zurückfinden: Frieden durch Handel und Wandel.“
Ihn habe „die Spirale der Eskalation“ bewogen, das Manifest zu unterschreiben. „Man macht sich als Mensch einfach Sorgen, dass wir in eine Situation geraten, die in einem Dritten Weltkrieg hier in Europa enden könnte. Und das kann nicht im Interesse der Menschen und unserer Zukunft sein“, sagte der Zentralratsvorsitzende, der einer der Erstunterzeichner des Aufrufs ist.
Rose sagte weiter, der Westen müsse Russland das Recht auf eine russische Hemisphäre zugestehen. Der russische Einmarsch in die Ukraine sei völkerrechtlich ein Verbrechen, „aber wir müssen auch die Ursachen sehen, die dazu geführt haben“.
„Wir müssen mit den Russen einen Ausgleich finden, und die Ukrainer müssen ihre Souveränität erhalten können“, sagte er. Wie das im Einzelnen gestaltet werden könne, darüber müsse sich die Politik Gedanken machen: „Keine Seite kann diesen Krieg gewinnen. Es kann doch nicht um Gesichtswahrung gehen, wenn es um Krieg und Frieden geht.“
Das „Manifest für den Frieden“ der „Emma“-Herausgeberin und der Linken-Politikerin haben bislang mehr als 620.000 Menschen unterschrieben, darunter auch AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla. Für Samstag ist zu einer Friedenskundgebung in Berlin aufgerufen worden.