Berlin (epd). Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs sind rund 1.066.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert worden. Das teilte am Donnerstag das Bundesinnenministerium mit, das eine Bilanz zu den Hilfen für Kriegsflüchtlinge und die Ukraine veröffentlichte. Neun Prozent der in Deutschland registrierten Flüchtlinge sind demnach Kinder bis zum Alter von fünf Jahren, ein Viertel Kinder und Jugendliche zwischen 6 bis 17 Jahren. 8 Prozent der Geflohenen sind älter als 64, der Rest Erwachsene ab 18 Jahren. 62 Prozent der Kriegsflüchtlinge sind Frauen oder Mädchen.
„Der russische Angriffskrieg hat in Europa die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Mehr als eine Million Menschen in so kurzer Zeit aufzunehmen, sei ein „großer humanitärer Kraftakt“, der Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen stelle. Zugleich gebe es auch weiter eine herausragende Hilfsbereitschaft. „Wir werden diese große Kraftanstrengung auch weiter gemeinsam bewältigen“, sagte Faeser. Am Freitag jährt sich der Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine zum ersten Mal.
Faeser hob auch die deutschen Hilfslieferungen für Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz in der Ukraine hervor. Es sei der bislang größte Logistikeinsatz in der Geschichte des Technischen Hilfswerks (THW), sagte sie. Das THW und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hätten insgesamt 397 Hilfstransporte abgewickelt, davon 386 für die Ukraine und die übrigen für Nachbarstaaten. Geliefert wurden den Angaben zufolge unter anderem 399 Stromgeneratoren, zehn Batteriespeicher, 43 Ölheizgeräte und sieben Feldküchen. Zudem seien koordiniert vom BBK bislang 647 Patienten aus der Ukraine zur Behandlung nach Deutschland gekommen.