Duisburg (epd). In einem ökumenischen Friedensgottesdienst haben die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Essen der Opfer des vor einem Jahr begonnenen Kriegs in der Ukraine gedacht und für Versöhnung und Frieden gebetet. Ein Jahr Krieg, Zerstörung, Vertreibung und Grausamkeit sei die Folge „des völkerrechtswidrigen Überfallkrieges Russlands gegen die Ukraine“, sagte der leitende Theologe der rheinischen Kirche, Präses Thorsten Latzel, am Mittwoch laut Redetext in dem Gottesdienst in der Duisburger Salvatorkirche. Der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hob die christliche Hoffnung und „die friedensstiftende Kraft Gottes“ hervor.
Latzel sagte, trotz des maßlosen Leidens glaubten Christen an einen Gott des Friedens: „Gott sieht und hört und lässt der Gewalt nicht das letzte Wort.“ Biblische Texte und religiöse Riten könnten der Klage Raum geben und neue Hoffnung vermitteln. „Wir fühlen mit allen Menschen, die unter dem Krieg leiden“, sagte der evangelische Theologe.
Bischof Overbeck stellte laut Manuskript fest, dass sich die Geschichte der Menschheit als eine Geschichte der Gewalt beschreiben lasse. Christen hofften jedoch „auf das Wirken von Gottes Güte, auf seinen Trost und seine Kraft“. Friede sei ein Geschenk Gottes, er hänge aber zugleich von den Menschen ab: „Denn es ist immer auch unser Handeln, das Frieden zerstört oder schafft“, sagte der Ruhrbischof.
Das Gebet in der Duisburger Salvatorkirche galt nach Angaben der Veranstalter auch den Menschen in Russland, die sich für Versöhnung und Frieden einsetzen. Am 24. Februar 2022 hatte die russische Armee den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen.