Wuppertal (epd). Der Evangelische Kirchenkreis Wuppertal will das frühere Bergische Konzentrationslager Kemna zu einer Gedenkstätte umbauen. Ein Gutachten habe ergeben, dass das baulich möglich sei, erklärte der Kirchenkreis am Dienstag in Düsseldorf. Aus dem Fabrikgebäude solle ein historisch anschaulicher Gedenkort entstehen, das Gelände sei bereits im Besitz der Kirche.
Das Bergische Konzentrationslager Kemna wurde in einer ehemaligen Putzwollfabrik in Wuppertal eingerichtet. Bis zu 3.000 politische Gegner des Naziregimes waren dort den Angaben zufolge zwischen Juli 1933 und Januar 1934 inhaftiert.
Superintendentin Ilka Federschmidt betonte, für den künftigen Gedenkort sei „nicht nur architektonisch, sondern auch historisch und pädagogisch ein gutes Konzept“ nötig. Der evangelischen Kirche sei es wegen der eigenen Geschichte ein besonderes Anliegen, Kemna zu einem Erinnerungsort zu machen. Sie habe damals in ihrem gebrochenen Verhältnis zu Sozialdemokraten, Sozialisten, Kommunisten und zur Arbeiterbewegung keine Partei für die Inhaftierten ergriffen, erklärt Federschmidt. Mit dem Erinnerungsort wolle die Kirche beitragen „zu einem Lernen für eine gelebte Demokratie, für Menschenrechte und Menschlichkeit“.