Die Umweltstiftung zeichnet damit führende Vertreter einer Branche aus, die seit einigen Monaten unter der Konkurrenz von Billigprodukten aus China zu leiden hat. Die Preisträger hätten "mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und persönlichem Einsatz in der Photovoltaik weltweit Maßstäbe gesetzt und sie damit maßgeblich vorangebracht", sagte Generalsekretär Fritz Brickwedde. In Photovoltaik-Anlagen wird mithilfe von Solarzellen Sonnenlicht in Strom umgewandelt.
Cramer (59) hat den Angaben zufolge ein kleines Ingenieurbüro zum internationalen Technologie- und Marktführer mit mehr als 5.500 Mitarbeitern aufgebaut. Er produziert innovative Solar-Wechselrichter. Diese wandeln den in Photovoltaik-Anlagen produzierten Gleichstrom in netzkompatibelen Wechselstrom um.
Cramer, der auch Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft ist, habe die erneuerbaren Energien auch in Entwicklungs- und Schwellenländern nutzbar gemacht, hieß es. Das von ihm entwickelte Wechselrichtersystem "Sunny Island" ermögliche durch Batterien eine netzunabhängige Stromversorgung in ländlichen Gegenden. Darüber hinaus installiere er für caritative Projekten Photovoltaik-Anlagen sogar unentgeltlich.
Die Preisträger Bett (50) und Lerchenmüller (45) sind nach den Worten des Generalsekretärs "der lebende Beweis für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut". Mit ihrer am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme entwickelten Technologie hätten sie neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt. Die Energieausbeute sei nach ihrem Konzentrator-System rund doppelt so groß wie bei der herkömmlichen Silizium-Technologie. Mit dem aus dem Institut ausgegründeten Unternehmen Soitec Solar hätten sie diese Technik zur Serienreife gebracht.
Mit dem Preis werden seit 1993 Leistungen ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung führen werden.