Bonn (epd). Die katholischen Bischöfe in Deutschland plädieren für eine Beschränkung des Religionsunterrichts in Grundschulen auf zentrale Inhalte des christlichen Glaubens und elementare Vorstellungen anderer Religionen. Das interreligiöse Lernen habe an Bedeutung gewonnen, weil die Begegnung mit Menschen anderen Glaubens für viele Kinder mittlerweile Alltag sei, heißt es in einer am Freitag in Bonn veröffentlichten Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Mit Blick auf heterogene Lerngruppen und das realistisch Erreichbare sei eine Beschränkung der Stofffülle erforderlich.
„Vor dem Hintergrund eines erkennbaren Traditionsabbruchs und einer immer stärker werdenden Säkularisierung“ sei es noch notwendiger geworden als bisher, Kinder in religiösen Fragen sprechfähig zu machen, heißt es in der Erklärung. Der Unterricht an Grundschulen müsse die Entwicklung religiöser und moralischer Werte und Einstellungen noch mehr als bislang fördern, wenn er relevant für das Leben der Kinder sein wolle, argumentieren die Bischöfe. Das gelte besonders für christliche Haltungen wie Solidarität, Gerechtigkeitssinn, Verantwortung für die Schöpfung und Sensibilität für die Perspektiven von Anderen.