Berlin, Karlsruhe (epd). Nach der Razzia im „Reichsbürger“-Milieu Anfang Dezember 2022 hat sich die Zahl der Beschuldigten weiter erhöht. Die Pressestelle des Generalbundesanwalts bestätigte am Donnerstag in Karlsruhe, dass sich der Kreis der Beschuldigten von 52 auf 55 vergrößert habe. Zwei der drei neu Beschuldigten hätten einen Wohnsitz in Sachsen, sagte Sprecherin Ines Peterson auf epd-Anfrage. Zuerst hatte das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag) über die Ausweitung der Ermittlungen berichtet.
Nach Informationen des „RedaktionsNetzwerkes Deutschland“ stammen die neu Beschuldigten aus dem Erzgebirge. Einer von ihnen habe sich offenbar als Waffenhändler betätigt. Haftgründe wie Flucht- oder Verdunkelungsgefahr lägen dem Vernehmen nach aber nicht vor, sodass alle drei auf freiem Fuß blieben. Laut RND sitzen von den jetzt 55 Beschuldigten 24 in Untersuchungshaft. Ein in Italien Festgenommener wehre sich weiter gegen seine Auslieferung.
Am 7. Dezember hatte die Polizei eine terroristische Gruppe zerschlagen, die einen politischen Umsturz in Deutschland geplant haben soll. Die Bundesanwaltschaft ließ damals 22 mutmaßliche Mitglieder der Gruppe sowie drei mutmaßliche Unterstützer festnehmen. Zugleich wurden in elf Bundesländern rund 150 Häuser, Wohnungen und Büros durchsucht.
Die spätestens Ende November 2021 gegründete Gruppe wollte nach Erkenntnissen der Ermittler gezielt Angehörige von Bundeswehr und Polizei für ihre Ziele gewinnen.