Berlin, Bonn (epd). Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien rufen Hilfsorganisation zur Unterstützung der Menschen in den betroffenen Gebieten auf. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt dafür 500.000 Euro an Hilfsgeldern zur Verfügung, wie das evangelische Hilfswerk am Montag in Berlin mitteilte. Auch die Welthungerhilfe startet ein Soforthilfeprogramm im Umfang von zunächst 100.000 Euro. Beide Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf.
Die Türkei-Programmdirektorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Bilge Menekse, sagte, es müsse sichergestellt werden, dass die Überlebenden bei derzeit einstelligen Temperaturen eine Unterkunft fänden. Ein Team der türkischen Partnerorganisation „Support to Life“ war nach Angaben des Hilfswerks auf dem Weg in die stark betroffene Region Hatay. Auch auf der syrischen Seite seien die Zerstörungen enorm, hieß es.
Die Welthungerhilfe erklärte, die Erdbeben träfen besonders jene Menschen hart, „die ohnehin in katastrophalen humanitären Verhältnissen leben“. In Nordwestsyrien seien 4,1 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Viele von ihnen hungerten, und es fehlten Trinkwasser, Strom sowie Heizmaterial. Viele Menschen harrten wegen der Nachbeben bei „Kälte und Schneeregen im Freien aus, weil sie Angst haben, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte der Nothilfekoordinator der Welthungerhilfe für die Region, Jesco Weickert.
Auch das „International Rescue Committee“ (IRC) warnte vor einer Verschärfung der Not vor allem in Syrien. Die Erdbeben seien einer „weiterer verheerender Schlag“ für Menschen, die bereits mit den Folgen des jahrelangen Konflikts zu kämpfen hätten, sagte die IRC-Landesdirektorin für Syrien, Tanya Evans. Die Gesundheitseinrichtungen in der Region seien bereits vor der Katastrophe überlastet gewesen.
Bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien sind laut Medienberichten etwa 1.300 Menschen ums Leben gekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte allein für sein Land die Zahl von 912 Toten und fast 5.400 Verletzten. Aus Syrien wurden zuletzt etwa 371 Todesopfer gemeldet.