Jena (epd). Der Name des Hollywood-Schauspielers Keanu Reeves steht jetzt Pate für eine ganze Bakteriengruppe. Ein Forschungsteam des Jenaer Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) habe eine von ihm neu entdeckte Wirkstoffgruppe nach dem Action-Darsteller benannt, sagte eine Institutssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die so benannten Keanumycine entfalteten auf bestimmte Schimmelpilze eine ebenso tödliche Wirkung wie Reeves auf der Leinwand gegenüber seinen Feinden.
Die in Bakterien neu entdeckte Naturstoff-Gruppe der Keanumycine wirke beispielsweise effektiv gegen Schimmelpilze, die für die Grauschimmelfäule in der Landwirtschaft verantwortlich gemacht werden. Doch auch einige für den Menschen gefährliche Pilze wie Candida albicans würden durch den Wirkstoff vermutlich gehemmt. Dabei seien Keanumycine nach bisherigen Untersuchungen ungefährlich für pflanzliche und menschliche Zellen.
Die neue Wirkstoffgruppe könne daher vor allem eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln sein. Sie biete eine Alternative im Kampf gegen resistente Pilze. Weil immer größere Menge von herkömmlichen Pilzbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft eingesetzt würden, seien viele Schimmelpilze inzwischen weitgehend immun gegen diese Wirkstoffe.
Keanu Charles Reeves ist ein 1964 in Beirut geborener kanadischer Filmschauspieler, Musiker, Filmregisseur, Autor und Filmproduzent. Dem Kinopublikum bekannt wurde er unter anderem durch seine Rolle des Auftragskillers John Wick in der gleichnamigen Spielfilmreihe.